Autofahrer zahlen, Velofahrer nicht: Im Baselbiet fordert ein FDP-Landrat eine sogenannte Velosteuer - über deren Sinn lässt sich jedoch streiten.
Ein liberaler Politiker, der aktiv Steuern fordert – gibt es das? Was im ersten Augenblick surreal klingen mag, ist im Kanton Baselland Realität: FDP-Mann Rolf Blatter schlägt in seinem neusten Vorstoss vor, eine Velosteuer einzuführen. Wer unmotorisiert auf zwei Rädern die Verkehrsinfrastruktur nutzt, soll dem Staat Geld dafür abdrücken, findet er.
Ist das richtig? «BaZ direkt»-Host Benjamin Wirth diskutiert mit dem stellvertretenden BaZ-Lokalchef Oliver Sterchi über Sinn und Unsinn dieses Vorschlags. Sterchi leuchtet es beispielsweise nicht ein, weshalb auch Velofahrer dem Staat Geld abdrücken sollten. Die Einführung einer Verkehrssteuer für Velos erachtet auch die Baselbieter Regierung als «unverhältnismässig».
Blatter geht es am Ende jedoch auch um eine Sensibilisierung für die Tatsache, dass es die Autofahrer sind, die hauptsächlich für die Verkehrsinfrastruktur aufkommen. Sein Vorschlag hat dennoch einen schweren Stand. Denn die Linke, Fürsprecherin einer umweltschonenden Mobilität, ist ohnehin dagegen, und aus den eigenen Reihen gibt es ebenfalls kritische Stimmen.