Die Basler Juso möchten Semestergebühren an Hochschulen abschaffen, da sie eine «Belastung» seien. Dabei gelten gerade Studenten als privilegiert – speziell im Vergleich zu Berufsleuten.
Die neue Parteileitung der Juso Basel-Stadt geht sogleich aufs Ganze. Sie fordert: Wer an der Universität oder an einer Fachhochschule studiert, soll keine Gebühren zahlen. Zurzeit liegen diese bei 850 Franken bei der Universität Basel und bei 700 Franken bei der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). In der heutigen «BaZ direkt»-Folge diskutieren Oliver Sterchi und Benjamin Wirth über die Sinn und Unsinn dieser Idee. Beide glauben: Der Vorschlag ist politisch chancenlos.
Dennoch kann Sterchi der Idee Sympathien abgewinnen. So sagt er: «Sofern die Eltern die Gebühren nicht tragen, können die 850 Franken für die Studenten durchaus viel Geld sein.» Es gelte daher, die Semstergebühren generell nicht noch weiter anzuheben. Dass die Studiengebühren als Anschlag auf die Bildungsfreiheit angesehen werden, diesen Eindruck haben die zwei BaZ-Journalisten jedoch nicht.
Wirth stört sich zudem daran, dass für Berufsleute nicht die gleichen Massstäbe gelten wie für die Akademiker: Bei der Berufsbildung käme wohl niemand auf die Idee, das Kosten-Nutzen-Denken derart zu hinterfragen, sagt er. Ausserdem: «Es gibt kein Menschenrecht auf Staatsgelder.»