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Alain Claude Sulzer: «Es gibt Autoren, die staatliche Kontrolle begrüssen»

Episode Summary

Der renommierte Schriftsteller warnt vor dieser Haltung, spricht über die Probleme seiner Gilde mit dem Nahostkonflikt – und empfiehlt begeisternde Autorinnen.

Episode Notes

Gross ist die Aufregung gewesen in diesem Sommer, als die Fachstelle Literatur der beiden Basel dem renommierten Schriftsteller Alain Claude Sulzer noch eine Frage aufgrund seines Fördergesuchs stellen wollte: Wieso er das Wort «Zigeuner» in seinem eingereichten Text verwende, hat die Beamten beschäftigt. Das könnte ja diskriminierend sein...

Sulzer hat diesen Eingriff stark kritisiert – und damit eine breite Debatte darüber ausgelöst, wie weit sich der Staat in die Kunstfreiheit einmischen darf. Über diese Erfahrung spricht er noch einmal in dieser Folge mit «BaZ direkt»-Gastgeber Sebastian Briellmann – und er befindet: «Es gibt Autoren, die das gut finden, die staatliche Kontrolle begrüssen.» Sulzer warnt aber vor dieser Haltung: Was, wenn in 10 Jahren genau das Umgekehrte gut gefunden werden wird?

Weiter spricht der Basler über die Probleme des Literaturbetriebs mit dem Nahostkonflikt und deren Folgen. Lust but not least empfiehlt Sulzer – es darf ja auch mal positiv sein – zwei Bücher, die bestens in diesen doch etwas ruhigeren Tagen auf der Couch zu lesen sind. 

PS, ein wichtiger Hinweis in eigener Sache: Diese Folge ist Teil einer Reihe von Spezialsendungen. Wir begrüssen bis Neujahr jeden Tag bekannte und spannende Gäste aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Sport. Unter anderem: -minu, Stephanie Eymann, Bernhard Heusler, Adela Smajic, Dani von Wattenwyl. Alle bisher erschienenen Folgen finden Sie auf unserer Webseite und auf den gängigen Streaming-Portalen.

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